Eine Woche nach dem Jahrhundertspiel im DVV-Pokal geht es Schlag auf Schlag weiter für die Binder Blaubären Flacht.
Das dritte von fünf Spielen im November steht an, die ersten beiden gaben viel Fantasie für die kommenden Partien. Am Samstag geht es um 19:00 Uhr gegen die Mannschaft der Deutschen Sporthochschule SnowTrex Köln.
Köln mit veränderten Vorzeichen
Während in der „Stadt met K“ seit Montag der karnevalstypische Feierzustand herrscht, dürfte die Stimmung an der Hochschule eher mäßig sein. Der Vorjahresdritte, der Meister Erfurt in der vergangenen Spielzeit lange Paroli zu bieten wusste, strauchelt bislang durch die Saison. Nur drei der ersten sechs Spiele konnten die Kölner gewinnen, das Satzverhältnis ist ausgeglichen, denn bislang gab es für die Mannschaft nur hui oder pfui. Jedes Spiel mit Beteiligung der Rheinländer ging 3:0 aus, drei davon zu Ungunsten der Kölner und zwei davon in der Fremde. Die Binder Blaubären werden sich anschicken, dieser Statistik das dritte hinzuzufügen. Ein Sieg mit drei Punkten würde für Flacht bedeuten, dass man nach Grimma den nächsten Verein in der Tabelle hinter sich lassen kann. Während Köln in der Vorsaison noch beide Spiele gegen die Blaubären deutlich für sich entscheiden konnte, erscheinen die Vorzeichen nun ausgeglichenen. Obwohl die Domstädter ihre zentralen Leistungsträgerinnen um die erfahrene Libera Marina Müller (6x MVP in der Vorsaison) und Zuspielerin Annika Stenchly (9x MVP in der Vorsaison, 4x in der laufenden Saison) halten konnten, scheint man noch nicht ganz in die Spur gefunden zu haben. Zuletzt konnten Flachts Gäste erstmals in dieser Spielzeit zwei Spiele in Serie gewinnen. Ob dies auch am Samstag gelingt, wird sich zeigen müssen. Dieses Mal könnten die Vorzeichen etwas besser für die Blaubären aussehen.
Dresden in der Krise
So gar nicht gut sieht es dagegen beim nächsten Gegner der TSV-Damen aus. Während Köln bereits drei Spiele und neun Sätze gewinnen konnte, steht für den VCO Dresden erst ein einziger Satzgewinn (aus dem Spiel gegen Essen) zu Buche, was einen punktlosen letzten Tabellenplatz zur Konsequenz hat. Nachdem die DSC-Talente zuletzt bei einem Doppelspieltag Ende Oktober sowohl von Tabellenführer Straubing als auch vom ETV Hamburg mit 0:3 aus der eigenen Halle geprügelt wurden, hatte die jüngste Mannschaft der Liga einige Zeit, um sich wieder aufzurappeln. Das nun kommende Wochenende ist von enormer Wichtigkeit für die Jungspunde aus Elbflorenz, primär aber wohl das Samstagsspiel. Dort tritt man beim SSC Freisen an, die mit nur einem Zähler ganz knapp vor den Dresdnerinnen stehen und den Anschluss an das rettende Ufer mit einem Sieg gegen den VCO wieder herstellen wollen. Im Anschluss an dieses wichtige Kellerduell müssen sich die Juniorinnen in der Bärenhöhle beweisen, wobei ihnen ein Detail der jüngeren Geschichte zum Verhängnis werden könnte. In den vergangenen zwei Spielen erzielten die jungen Talente im ersten Satz nie mehr als 13 Punkte. Was eine so harmlose Anfangsphase auslösen kann, mussten zuletzt erst die ESA Grimma Volleys erleben, als die Binder Blaubären die Schwächephase zu Beginn eiskalt nutzten und dadurch die Halle in einen Hexenkessel verwandelten, dem der Gegner nicht gewachsen war. Auf der anderen Seite haben die Gäste mehrere Gesichter an Bord, die die Heckengäusporthalle II schon mehrfach besucht haben. Nicht nur im vergangenen April schlugen Anni Tändler, Florentine Rosemann und Co. hier auf, Anfang Mai waren sie ebenfalls Teil der Mannschaft des Dresdner SC, die bei der Deutschen Meisterschaft im Altersbereich U18 die Silbermedaille errang. Trotz eines Altersschnitts von 17 Jahren kommt die Mannschaft mit reichlich Erfahrung daher, über 170 Länderspiele haben die talentierten Spielerinnen vorzuweisen. Auch wenn man hier natürlich von Jugendspielen spricht, eine beeindruckende Zahl. Für die Blaubären gilt es, an das 3:0 aus dem letzten Aufeinandertreffen in der heimischen Halle anzuknüpfen.
Kapitänin ist bereit für das Wochenende
Mit reichlich Rückenwind gehen die Binder Blaubären in die kommenden Spiele. „Der deutliche Sieg gegen Grimma und das Spiel vor einer ausverkauften Halle gegen den AMTV Stuttgart haben uns Selbstbewusstsein gegeben und gezeigt, was drin sein kann, wenn wir es schaffen, als Team unsere Leistung abzurufen“, sagte die Flachter Spielführerin Julia Cedeño vor der Partie und sprach genau die Mentalität an, die ihre Mannschaft jüngst so stark gemacht hatte. Dem fügte sie hinzu: ”Ich bin optimistisch und hoffe auf so viele Punkte wie möglich.“ Diese Hoffnung dürften ihre Fans sicher teilen.
Trainer mit klarem Blick auf den Gegner
Auch Cheftrainer Nico Reinecke gab sich positiv, wenngleich er betont, man habe „zwei unterschiedliche Spiele“ vor sich. „Wir wollen am Samstagabend gegen Köln zeigen, dass wir in die obere Hälfte der Tabelle gehören“, zeigte der Coach die Marschroute auf. Über die Stärken des Gegners sagte er: „Köln ist stark in der Feldabwehr und wir müssen an unsere gute Leistung gegen Grimma anknüpfen und von Beginn an im Angriff hohen Druck erzeugen.“ Ein Spiel mit weitaus anderen Fortsetzungen als die Partie am Sonntag, doch auch hier hat der Trainer des TSV Flacht einen klaren Matchplan. „Am Sonntag folgt dann Dresden, die bisher nicht gut in die Saison gestartet sind. Hier gilt es fokussiert an das Spiel zu gehen und die jungen Talente nicht ins Spiel kommen zu lassen. Wir wissen vom letzten Jahr, dass das Spiel kein Selbstläufer ist und wir werden den Gegner auf keinen Fall unterschätzen“ sagte Nico Reinecke mit Blick auf das Hinspiel, als Flacht in Dresden verloren hatte. Bei den Binder Blaubären gilt es, dies nicht wieder geschehen zu lassen und die ausgeglichene Bilanz aus der Vorsaison zu den eigenen Gunsten auszubauen.
Wir wünschen unserer Mannschaft für das anstehende Wochenende viel Erfolg!
Text: Flemming Nave
Foto: Frank Voß