Bundesliga-Absteiger zu Gast in Flacht: Blaubären empfangen Vilsbiburg

Januar 23, 2025

Nach der Auswärts-Niederlage in Oythe kehren die Binder Blaubären in ihre heimische Halle zurück, in der die letzten vier Spiele gewonnen werden konnten. Für den kommenden Gegner ist die Partie im Heckengäu eher Neuland als Rückkehr. Denn bislang waren die Roten Raben Vilsbiburg in ganz anderen Gefilden unterwegs.

 

Große Historie beim Gegner – Flacht versteckt sich nicht

Erfurt, Straubing, Stuttgart und nun Vilsbiburg. Die Roten Raben sind der vierte ehemalige oder aktuelle Erstligist, der den Weg in die Heckengäusporthalle II in Weissach findet. Das niederbayrische Vilsbiburg blickt auf eine lange Tradition in der deutschen Volleyball-Landschaft zurück. Erstmals in die 1. Bundesliga stiegen die Roten Raben bereits 1981 auf, es folgten noch zwei weitere Aufstiege 1999 und 2001. Mit zwei deutschen Meistertiteln (2008 und 2010), zwei deutschen Pokalsiegen (2009 und 2014) sowie mehreren Teilnahmen an internationalen Wettbewerben, wie dem CEV-Pokal und dem Challenge Cup, erlebte der Verein auch einige erfolgreiche Jahre im deutschen Oberhaus. Nach dem Rückzug aus der höchsten deutschen Spielklasse im vergangenen Sommer tritt man aktuell erstmals in der 2. Bundesliga Pro an. Bislang auch sehr erfolgreich, Vilsbiburg ist die einzige Mannschaft, die mit Spitzenreiter Borken Schritt halten kann. Der ärgste eigene Verfolger, Nachbar Straubing, ist bereits um acht Punkte abgehängt. Während diese für Vilsbiburg voraussichtlich nicht mehr gefährlich werden, ist den Straubingern ein anderer Verein auf den Versen, der nur drei Punkte hinter dem Drittplatzierten bereits mit den Hufen scharrt: die Binder Blaubären Flacht.

 

Blaubären sorgen in dieser Saison für Aufsehen in der 2. Bundesliga Pro

Die TSV-Damen zeigen in der laufenden Saison ein enorm verändertes Gesicht im Vergleich zum Vorjahr, als man dem Abstieg nur knapp von der Schippe sprang. Von den meisten unerwartet haben die Schwarz-Blauen sich im oberen Tabellendrittel festgesetzt und in der laufenden Saison mit Köln, Straubing, Dingolfing oder Grimma bereits einige Vereine, die vor der Saison als heiße Titelkandidaten galten, deutlich geschlagen. Geschlagen hat man auch die Roten Raben, dies allerdings erst am grünen Tisch. Zur Erinnerung: Flacht hatte das erste Aufeinandertreffen beider Vereine am 5. Oktober mit 1:3 verloren, aufgrund eines Regelverstoßes der Vilsbiburger wurde die Partie nachträglich für die Blaubären gewertet. Damit hat Vilsbiburg nach einem Spiel gegen den TSV Flacht sowohl einen Sieg als auch eine Niederlage hinter sich. Eine kuriose Statistik, der am Samstag die nächste Niederlage folgen soll.

 

Alte Bekannte in der Bärenhöhle

Für Vilsbiburg ist die Reise ins Heckengäu eine ins Ungewisse, der Verein gastiert erstmals in der Bärenhöhle. Doch nicht für jeden ist die Halle in Weissach unbekanntes Terrain. Die Neuzugänge Julia Brandhuber (kam aus Dingolfing) und Kapitänin Madleen Piest (kam aus Stralsund) traten in der Vorsaison bereits beide mit ihren Mannschaften gegen die Blaubären an, Piest wurde dabei sogar als MVP gekürt. Mit ihren Wildcats musste sie sich den Hausdamen jedoch mit einem deutlichen 0:3 geschlagen geben. Eine derart deutliche Niederlage dürfte sie am Samstag nicht erwarten, zu stark sind die Roten Raben in der laufenden Saison. Für Julia Brandhuber verlief die erste Reise nach Flacht angenehmer, ein umkämpfter 3:2-Sieg stand für ihre Dingos zu Buche. Ein Ergebnis, das in seiner Knappheit eher dem entsprechen dürfte, was am Samstag zu erwarten ist, wenn die heimstarken Flachter zum Duell mit dem Erstliga-Absteiger fordern.

 

Zwischen Demut und Optimismus

Wie Raben-Kapitänin Piest hat auch die Spielführerin der Blaubären bereits Erfahrungen mit dem kommenden Gegner gesammelt. Für NawaRo Straubing und den VC Wiesbaden absolvierte Julia Cedeño bereits in der ersten Bundesliga vier Duelle mit den Bayern, die sie als starken Gegner sieht. „Da werden wir als Team gut zusammenarbeiten müssen, wenn wir punkten wollen“, mahnt die 27-Jährige. Ihr Trainer Nico Reinecke bezeichnet den Kontrahenten gar als den „eigentliche[n] Tabellenführer“. „Das wird natürlich ein komplett anderes Spiel, einerseits zu Hause wieder in der Bärenhöhle und andererseits sicherlich auch eine Mannschaft, die noch mal eine ganz andere Qualität hat. Da sind wir auf jeden Fall der absolute Underdog und werden versuchen, sie zu ärgern“, äußerte der Coach sich demütig, aber kampfeslustig. Für einen Punktgewinn seiner Mannschaft brauche es eine gute Leistung seiner Mannschaft und die Unterstützung der heimischen Fans, so Reinecke. Wenn gegen die Roten Raben ein paar Dinge zusammen kämen, könne man seiner Ansicht nach auch gegen Vilsbiburg einen Punkt holen „oder vielleicht auch zwei“. Wichtig ist dem Flachter Übungsleiter allerdings auch, „dass wir unsere beste Leistung abrufen gegen so einen Gegner und den Fans mit spektakulären Ballwechseln und einem geilen Spiel zeigen, was diese Sportart ausmacht“, gibt der Trainer einen Ausblick auf das anstehende Spitzenspiel der 2. Bundesliga Pro.

 

In Flacht ist die Vorfreude auf das nächste Duell mit einer Spitzenmannschaft und einem Traditionsverein der deutschen Volleyball-Landschaft groß. Am Samstag öffnet die Heckengäusporthalle II um 18:00 Uhr ihre Tore, bereits ab 17:30 Uhr darf vor der Spielstätte ein heißer Punsch oder Glühwein zu sich genommen werden. Auch nach dem Spiel ist beste Unterhaltung auf der After-Game-Party garantiert. Sichert euch noch schnell euer Ticket! Die Binder Blaubären Flacht freuen sich auf eine volle Halle und beste Stimmung!

 

Text: Flemming Nave
Foto: Hermann Boxleitner

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