VLW-Pokal: Binder Blaubären Flacht ziehen ins Halbfinale ein

Januar 28, 2025

Es war nicht der lockere Ritt, den man aus der vergangenen Pokal-Saison kannte. Wohl auch, weil man es mit einem stärkeren Gegner zu tun hatte. Am Ende lösten die Blaubären dennoch das Ticket für die nächste Runde und stehen erneut unter den besten vier Mannschaften des Verbands-Pokals.

 

Starke Kulisse in der Alleenhalle

Für die Binder Blaubären Flacht war das Viertelfinale des VLW-Pokals der erste Einsatz im laufenden Wettbewerb. Die Flachter traten als amtierender Titelträger mit dem Anspruch an, diesen zu verteidigen. Doch auch der Gegner wollte sich nicht klein machen. Zu Recht, schließlich sind die Barock Volleys Ludwigsburg um die Flachter Jugendspielerin Lena Schwarz und unter Blaubären-Urgestein Markus Kliche in der aktuellen Saison Tabellenführer und auf Meisterkurs in der 3. Liga Süd. Zum Vergleich, die Binder Blaubären hatten das Pokalfinale im vergangenen Jahr noch gegen Regionalligist TSF Ditzingen absolviert. In der Ludwigsburger Alleenhalle West war die Atmosphäre von Beginn an spürbar, nicht zuletzt dank eines starken mitgereisten Fanblocks. Das Duell der beiden Trainer, die in der Vorsaison noch gemeinsam für die Blaubären an der Seitenlinie standen, konnte beginnen.

 

Ludwigsburg kommt schwer ins Spiel

Den besseren Start in die Partie erwischte der Bundesligist, der von Anfang an deutlich machte, wer sich in der Favoritenrolle befand. Der erste Satz wurde zur Machtdemonstration. Trotz größerer Rotation im Team waren die Blaubären, die auf die angeschlagene Pauline Kemper verzichten mussten, die spielbestimmende Mannschaft. Schnell setzten sich die Gäste deutlich ab und brachten ihren Vorsprung komfortabel ins Ziel. Das Resultat war ein 11:25 für die Flachter Damen, die damit den Grundstein für den Einzug in die nächste Runde legten.

 

Flacht marschiert weiter – Ludwigsburg wacht auf

Satz zwei sollte den Blaubären weiterhin den Weg in die nächste Runde ebnen. Wenngleich der Gastgeber langsam aber sicher besser in die Partie fand. Doch erneut war der TSV Flacht eine Nummer zu groß. Auch die Störversuche der Ludwigsburger Fans konnten die Flachter nicht aus der Bahn werfen, erneut ging der Satzgewinn an das Team aus dem Heckengäu. Die Barock Volleys konnten jedoch ganze sieben Zähler mehr erzielen als im vorherigen Satz. Die Mannschaft von Markus Kliche war langsam aufgewacht und sollte Flacht noch vor gehörige Herausforderungen stellen.

 

Gegenwehr der Barock Volleys bringt Erfolg

Ab diesem Zeitpunkt gestaltete sich das Spiel offener. Vor allem mit einer stark aufspielenden Lena Schwarz zeigten die Ludwigsburger deutlich, warum sie an der Spitze ihrer Liga stehen. Flachts Verteidigung tat sich ein ums andere Mal schwer mit den Angriffen der Gastgeber, die ihrerseits oft starke Blöcke stellten. Bis zum Ende wurde heftig um den Satzgewinn gerungen, der am Ende zugunsten der Hausdamen ausfiel. Mit einem knappen 25:23 belohnte sich Ludwigsburg für die Bemühungen und hatte dabei reichlich Blut geleckt.

 

Flacht wendet Tiebreak spät ab

Wie der letzte Satz endete, begann auch der folgende. Flacht stand unter enormem Druck vonseiten des Gegners, jeder Punkt wurde hart umkämpft. Das Momentum schwappte hin und her, beide Mannschaften erspielten und verspielten Führungen. In der heißen Phase des Satzes brachte Nico Reinecke schließlich seine bis dato vorwiegend geschonten Stammkräfte Alina Stäbler, Julie Teso sowie Kapitänin Julia Cedeño in die Partie. Vor der nächsten Auswärtspartie am Samstag in Freisen wollte der Coach den Tiebreak verhindern, wohl wissend auch, dass ein erneuter Satzgewinn den Gegner nur noch besser gemacht hätte. Die Alleenhalle tobte, mittlerweile hatte die Stimmung ihren Höhepunkt erreicht. Erneut kämpften beide Mannschaften bis spät um den Triumph. Einen späten Rückstand konnte Flacht drehen, den ersten Matchball vergaben die Blaubären allerdings, sodass wiederum die Barock Volleys die Möglichkeit zum Satzgewinn hatten. Doch die erfahrenen Blaubären wehrten den Satzball ab und brachten sich erneut in die Siegerposition. Dieses Mal erfolgreicher. Mit einem äußerst zähen 26:28 gewannen die Binder Blaubären den Satz und sicherten sich somit mit 3:1 das Weiterkommen in die nächste Runde. Das Spiel war keinesfalls der erwartete Spaziergang, Markus Kliche und seine Mannschaft hatten Flacht alles abverlangt. Dennoch konnten die Blaubären das Spiel für sich entscheiden und den Angriffen der Herausforderer standhalten.

 

Halbfinale wartet – Alte Bekannte unterwegs

Damit ist der Titelverteidiger die erste Mannschaft, die unter den besten vier Teams der laufenden Pokalrunde steht. In einem noch nicht terminierten Spiel zwischen dem TV Rottenburg und der DJK Schwäbisch Gmünd wird nun der Halbfinalgegner der Binder Blaubären ermittelt. Die Halbfinals des Pokals werden um den 16.03.2025 ausgetragen, um die Teilnehmer des Finals, welches am 04.05.2025 an noch unbekanntem Ort ausgetragen werden soll, zu bestimmen. Auf der einen Seite steht Bundesligist Flacht, die gegen den Sieger aus der Partie zwischen Oberliga-Spitzenreiter Rottenburg und Drittliga-Kellerkind Schwäbisch Gmünd antreten. Auf der anderen Seite stehen alte Bekannte. Am 30.01.2025 werden beide Teilnehmer des zweiten Halbfinals ermittelt. Zum einen ist mit dem VfB Ulm ein Drittligist bei den TSF Ditzingen aus der Regionalliga zu Gast. Gegen besagte Ditzinger gewannen die Blaubären nicht nur das Finale des letztjährigen VLW-Pokals, sondern auch das Halbfinale im Regionalpokal Süd, was den Weg zu auch diesem Titelgewinn und damit der Teilnahme am ersten DVV-Pokal-Achtelfinale für den TSV Flacht ebnete. Der zweite Halbfinalist wird parallel ausgespielt. Mit der Regionalliga-Mannschaft des SV Fellbach haben die Blaubären noch eine Rechnung offen. In der zweiten Pokalrunde hatte Fellbach die zweite Mannschaft der Flachter aus dem Wettbewerb geworfen. Ob es zu einer Revanche kommt, ist jedoch fraglich. Zu stark erscheint der Viertelfinal-Gegner der Fellbacher. Mit dem TSV Georgii Allianz Stuttgart bekommt der SVF es mit einer weiteren Top-Mannschaft zu tun. Nach Flacht und Ludwigsburg sind die Stuttgarter die nächsthöhere Mannschaft im Wettbewerb, treten wie die Barock Volleys in der 3. Liga Süd an und stehen aktuell mit nur einem Zähler Rückstand auf Rang zwei in der Tabelle. Der im Sommer neu engagierte Cheftrainer Kim-Phuong Luong hat beim ersten Pokal-Auftritt seiner Mannschaft einen deutlichen Sieg im Achtelfinale eingefahren, Georgii Allianz geht als Favorit in das Duell mit Fellbach. Frühestens im Finale könnten die Blaubären auf Stuttgart treffen, mit denen Libera Alina Stäbler und Trainer Nico Reinecke 2023 die Meisterschaft der 3. Liga Süd gewannen. Ob es dazu kommt, werden die kommenden Spiele entscheiden. Flacht ist weiterhin auf Kurs Titelverteidigung und konzentriert sich nun auf die nächsten Aufgaben in der Bundesliga. Am Samstag reist die Mannschaft zum abstiegsgefährdeten SSC Freisen. Wie gegen Ludwigsburg ist auch hier ein Sieg Pflicht. Anders als gegen Ludwigsburg soll es jedoch dieses Mal eine weniger knappe Angelegenheit werden.

 

Wir gratulieren unserer Mannschaft zum Weiterkommen und wünschen viel Erfolg für die kommenden Spiele!

 

Text: Flemming Nave
Foto: Manfred Bertleff

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