StZPlus vom 08.11.2023 von Jürgen Kemmner
Die Volleyballerinnen des TSV Flacht reisen in der Zweiten Liga Pro an diesem Samstag in die Domstadt. Die verletzte Leonie Büdenbender kämpft für ihre Rückkehr.
Köln ist an diesem Samstag das Ziel der Narren, Jecken und Karnevals-Touristen aller Art aus ganz Deutschland. Am 11.11. beginnt bekanntlich wieder die närrische Jahreszeit, und in der Hochburg Köln wird die Session eröffnet. Auch der Tross der Binder Blaubären vom TSV Flacht bricht auf in Richtung der Domstadt am Rhein, allerdings haben die Volleyballerinnen und das Trainerteam weniger das Feiern im Sinn, sondern vielmehr die Partie in der Zweiten Bundesliga Pro gegen Snow Trex Köln (Beginn 15 Uhr). „Wir rechnen uns dort schon etwas aus“, sagt Trainer Nico Reinecke, „es wird schwierig, aber Köln ist keine Übermannschaft der Liga wie etwa Schwarz-Weiß Erfurt.“
Die Vorzeichen stehen gut, das spielfreie Wochenende, die kleine Erholungspause hat den Spielerinnen wie den Coaches gut getan – alle sind körperlich fit und geistig in der Balance. Doch das trifft jedoch nicht auf alle Teammitglieder zu. Zwei stehen gezwungenermaßen im Abseits: Anna Tadros und Leonie Büdenbender. Die Erste ist wegen eines Kreuzbandrisses außen vor, den sie sich in der Vorbereitung bei einem Testspiel holte. Die Zweite erlitt im ersten Saisonspiel gegen Bayer Leverkusen (3:1) ebenfalls einen Kreuzbandriss sowie als unwillkommene Zugabe noch eine komplizierte Verletzung am Meniskus und am Knorpel. Beim Heimspiel gegen Borken waren beide in der Heckengäuhalle, das Zuschauen schmerzt. „Ich hatte Tränen in den Augen, als die Mannschaft eingelaufen ist“, sagte Leonie Büdenbender, „es tut weh, da rausgerissen zu sein.“
Schnelle OP in Markgröningen
Für beide ist die Saison vorbei gewesen, da hatte sie kaum begonnen. So ganz allmählich tastet sich Leonie Büdenbender zurück in die Welt der körperlich Gesunden. Mitte Oktober, zwei Wochen nach der Verletzung, war sie in Markgröningen operiert worden („ich bin sehr dankbar, dass ich da so schnell einen Termin bekommen habe“), danach stehen sechs Wochen Knieschiene plus Laufen an Krücken auf dem Plan, danach darf die 19-Jährige ganz sachte wieder wieder mit Aufbautraining beginnen. Zumindest mental hat sie den brutalen Tiefschlag weitgehend überwunden. „Ich muss positiv bleiben“, sagt die Studentin der Medien- und Wirtschaftspsychologie, „das haben viele schon geschafft. Nun geht es wieder aufwärts – das alles braucht aber seine Zeit.“
Trainer Reinecke hat Köln gescoutet
Wenn die Teamkolleginnen in Köln antreten, fiebern Tadros und Büdenbender mit und hoffen auf Punkte. „Wir haben Köln gescoutet“, sagt Blaubären-Coach Reinecke, „die Mannschaft besteht aus Studentinnen, aber auch einigen routinierten Spielerinnen.“ Wenn die Abordnung aus Flacht zwei oder gar drei Punkte in Köln ergattert, darf auch gefeiert werden. An Karnevalsbeginn.