In der zweiten Bundesliga Pro unterliegen die Volleyballerinnen Binder Blaubären Flacht bei der Konkurrenz Bayer Leverkusen knapp mit 2:3 Sätzen.
von Henning Maak
Viel hat nicht gefehlt zum ersten Auswärtssieg der Binder Blaubären Flacht in der zweiten Volleyball Bundesliga Pro der Frauen. 8:4 führte die Mannschaft von Trainer Nico Reinecke im fünften Satz zum Seitenwechsel in der Ostermann- Arena beim Tabellenvierten Bayer Leverkusen. Doch am Ende reichte es nur zu einem Zähler, da sich der Tabellenvierte in der Endphase als nervenstärker erwies und nach 130 Minuten Spielzeit mit 3:2 triumphierte (25:21, 22:25, 23:25, 25:19, 16:14). „Die Mannschaft ist natürlich enttäuscht. Aber wir haben jetzt einen Punkt mehr auf dem Konto, der am Saisonende noch sehr wichtig werden kann“, erklärte Blaubären-Trainer Nico Reinecke.
Es war auch sehr viel Pech im Spiel beim zweiten Matchball der Gastgeberinnen: Der Aufschlag von Leverkusen blieb an der Netzkante hängen und fiel dann fast senkrecht ins Feld des TSV Flacht. „Das war fast schon sinnbildlich für das enge Spiel“, meinte Blaubären-Manager Michael Kaiser, der jedoch trotz der Niederlage eine positive Entwicklung bei der Mannschaft sieht. Coach Reinecke zollte dem Gegner aber auch unumwunden Respekt: „Leverkusen hat den Rückstand im fünften Satz gut aufgeholt und die Nerven behalten“, erklärte er. Seine Mannschaft war beim Tabellenvierten, gegen den die Binder Blaubären Flacht bei ihrem allerersten Saisonspiel in der Heckengäuhalle einen 3:1-Erfolg gefeiert hatten, nicht gut in die Partie gekommen und lief früh einem Rückstand von sechs Punkten hinterher. Leverkusen entschied diesen relativ ungefährdet für sich. Im zweiten und dritten Durchgang stellten sich die Blaubären besser auf den Gegner ein und entschieden beide Sätze knapp für sich. „Wir haben bei Leverkusens Libera ein paar Schwächen entdeckt und relativ häufig auf sie aufgeschlagen“, verriet Reinecke.
Auch im vierten Durchgang lagen die Gäste beim 15:14 noch in Führung, gerieten dann aber durch vier gegnerische Punkte in Folge vorentscheidend mit 15:18 in Rückstand. „In dieser Phase hatten wir Probleme bei der Annahme, und Leverkusen hat gut verteidigt und war effektiv im Angriff“, musste Trainer Reinecke feststellen. Und auch wenn am Ende ein oder sogar zwei Zähler mehr für sein Team drin gewesen wären, zeigte sich der Coach nicht unzufrieden: „Die Mannschaft setzt die Vorgaben immer besser um, wir sind in dieser Liga alles andere als ein Punktelieferant“. Als positiv darf zudem gewertet werden, dass es im Kellerduell zwischen Borken und Freisen zu einem knappen Sieg der Gäste kam, sodass diese weiterhin einen Zähler hinter Flacht auf dem letzten Tabellenplatz liegen, Borken aber nur zwei vor den Blaubären. Mit Essen, Borken und Freisen sind in den nächsten vier Spielen drei unmittelbare Abstiegskonkurrenten die Gegner, zudem erwarten die Blaubären den Tabellenzweiten aus Köln. „Auch da rechnen wir uns etwas aus, in der eigenen Halle sind wir eine Macht“, stellt Michael Kaiser klar.
Mit Ansah Odoom war ein Neuzugang schon in Leverkusen spielberechtigt. „Sie ist stark in der Annahme und bei der Feldabwehr. Da hatten wir zuletzt Schwächen und sind oft nicht aus der Rotation herausgekommen“, so Kaiser. Jetzt müssen die Blaubären nur noch die Nerven behalten.