Sechs Punkte aus den letzten zwei Spielen untermauern die Ambitionen der Blaubären, weiterhin Teil der Spitzengruppe in der 2. Bundesliga Pro zu bleiben. Nun gilt es, diese Ansprüche auch auswärts zu verteidigen. Am kommenden Wochenende sind die Volleyball-Damen des TSV Flacht gleich doppelt gefordert. Die Reise geht nach Ostdeutschland.
Gemischte Erfahrungen mit kommenden Gegnern
3:0 in Freisen, 3:1 gegen Berlin. Das sind die jüngsten Ergebnisse der Binder Blaubären Flacht. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Die Mannschaft aus dem Heckengäu sprang am vergangenen Samstag kurzzeitig auf den dritten Tabellenplatz der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands, vor dem anstehenden Spieltag grüßt der TSV Flacht von Platz vier. Um weiter dort oben zu stehen und mit der Konkurrenz aus Straubing, Köln und Leverkusen mitzuhalten, muss das Team von Trainer Nico Reinecke weiterhin konsequent punkten. Das anstehende Wochenende bietet besondere Gelegenheit dazu, gleich doppelt müssen die Flachter Blaubären ran. Die Reise führt am Samstag nach Grimma und am Sonntag weiter nach Dresden. In der Vorsaison waren diese Reisen nicht von Erfolg gekrönt. Zuerst verpassten die Blaubären nach einem Samstagabendspiel beim späteren Meister Schwarz-Weiß Erfurt den Sieg beim VCO Dresden, dann vergab man am letzten Spieltag die Chance, bei den ESA Grimma Volleys den sportlichen Klassenerhalt aus eigener Kraft zu sichern. Beide Spiele wurden mit jeweils 1:3 verloren. In der laufenden Saison gastierten beide sächsischen Vereine bereits in der Flachter Bärenhöhle. Während man gegen Dresden eine überraschende Niederlage einstecken musste, wurde Grimma deutlich geschlagen. Nach Freisen hat Flacht also auch in Grimma die Chance auf eine makellose Bilanz gegen einen Ligakonkurrenten, gegen den VCO will man die Hinspielniederlage vergessen machen.
Grimma erfüllt die Erwartungen nicht
Vor Saisonbeginn wurden die ESA Grimma Volleys trotz schmerzhafter Abgänge zum erweiterten Favoritenkreis der 2. Bundesliga Pro gezählt. Davon ist Mitte Februar nicht viel zu sehen. Mit sieben Punkten Rückstand auf die Blaubären stehen die Sachsen im Mittelfeld der Tabelle, ohne viel Fantasie nach oben oder unten. Doch ganz erfolglos sind die Volleys nicht, besonders in der heimischen Muldentalhalle ist die Mannschaft von Trainer Jorge Ricardo Munari gefährlich. Die letzten fünf Heimspiele wurden allesamt gewonnen, nur gegen Bayer Leverkusen musste man überhaupt einen Punkt hergeben. Die Voraussetzungen sind für die Blaubären also keinesfalls einfach, doch wie man im Hinspiel bereits zeigte, sind die Flachter für Grimma ein schwieriger Gegner.
Dresden in dieser Saison stabilisiert
Wie auch im Vorjahr spielt der VC Olympia Dresden außer Konkurrenz in der 2. Bundesliga Pro. Das Nachwuchs-Team von Erstligist Dresdner SC belegte in der Vorsaison hinter den Binder Blaubären den vorletzten Tabellenplatz, in der laufenden Spielzeit hat sich das Team unter Coach Andreas Renneberg stabilisiert, hat derzeit solide elf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang. In der Mannschaft tummeln sich zahlreiche Spielerinnen der deutschen Jugendnationalmannschaft, zuletzt wurde mit Außenangreiferin Teresa Ziegenbalg wieder eine Spielerin in den Kader der Erstliga-Mannschaft aufgenommen. Etliche Spielerinnen aus den höchsten deutschen Spielklassen haben ihre ersten Schritte hier gemacht, die Akademie genießt einen guten Ruf. Die Ausnahme-Talente konnten die Blaubären im Hinspiel überraschend schlagen, nun werden die Blaubären versuchen, diese Bilanz auszugleichen.
Trainer trotz Krankheitswelle optimistisch
Nach dem Heimsieg gegen Berlin bleibt die Personalsituation bei den Flachter Damen angespannt, wie Nico Reinecke erläutert. „Wir haben ein anspruchsvolles Wochenende vor uns – zum einen haben wir gleich zwei Spiele und zum anderen haben wir auch mit der Krankheitswelle zu kämpfen“, sagt der Blaubären-Coach vor der Reise in den Osten. „Nichtsdestotrotz werden wir gegen Grimma und Dresden natürlich unsere beste Leistung zeigen, um uns weiter oben zu etablieren“, gibt er sich trotz der Umstände mit Blick auf die Tabelle kämpferisch. Natürlich ist das sehr erfolgreiche Hinspiel noch präsent, Reinecke unterstreicht die gute Leistung seiner Mannschaft im jüngsten Aufeinandertreffen und betont, diese auch auswärts zeigen zu wollen. Auch für das junge Team aus Dresden bereitet der Übungsleiter seine Mannschaft vor. Besonders wichtig werde es, den VCO „nicht ins Rollen kommen zu lassen“ betont der Trainer das große Potenzial der jungen Gegnerinnen. Unter den jüngsten Spielerinnen seiner Mannschaft befindet sich die 18-jährige Valerie Sutterer. Die Libera steht seit der Vorsaison im Kader der ersten Mannschaft, nachdem sie in der vergangenen Spielzeit noch vorrangig für Flachts 2. Mannschaft auflief, bekommt sie aktuell auch immer mehr Spielzeit in der 2. Bundesliga Pro. Mit zwei Spielen ist die lange Reise laut Sutterer stressiger und anstrengender als solche Spiele, die angehende Abiturientin äußert sich vor den Partien lösungsorientiert: „Wichtig ist deswegen, sich auf jedes Spiel einzeln zu konzentrieren und nicht den Fokus zu verlieren.“ Im Hinspiel gegen Grimma fehlte das Blaubären-Eigengewächs im Kader, gegen den VCO Dresden stand sie auf dem Feld. Sutterer betont die kämpferische Qualität beider Mannschaften und stellt klar, dass man beide Gegner nicht unterschätzen dürfe. Der Sieg über Grimma sei natürlich noch im Kopf, gegen Dresden wolle sie hingegen eine Rechnung begleichen. „Wenn wir konzentriert bei der Sache bleiben und unsere Leistung abrufen, steht die Chance zu punkten nicht schlecht“, resümiert Flachts Nummer 13.
Konkurrenz steht vor machbaren Aufgaben
Wieder einmal tun sich entscheidende Möglichkeiten auf, nicht zuletzt auch für die Konkurrenz. Die drittplatzierten Kölner spielen am Samstagabend auswärts in Berlin, nach dem Spieltag wird man in der Anzahl an gespielten Partien gleichauf mit den Binder Blaubären sein. Aktuell hat die Mannschaft der DSHS einen Zähler Vorsprung auf die Flachter, diese haben am Wochenende die Möglichkeit, den dritten Platz zurückzuerobern. Die Kontrahenten aus Straubing empfangen den Vorletzten aus Essen, ein Sieg gilt hier als sicher und würde Straubing wichtige Punkte im Kampf um die Spitzengruppe einbringen. In Leverkusen gastiert dagegen der ETV Hamburg, die ähnlich wie die ESA Volleys aus Grimma einen Platz im grauen Mittelfeld belegen. Für die Konkurrenz also machbare Aufgaben, Flacht ist also gefordert, die Zügel nicht schleifen zu lassen.
Los geht es am Samstag um 18:00 Uhr, am Sonntag schon um 15:00 Uhr. Beide Spiele überträgt Dyn Volleyball live und kostenlos auf YouTube.
Wir wünschen unseren Blaubären eine gute Reise und einen erfolgreichen Doppelspieltag!
Text: Flemming Nave
Foto: Gerhard Heermann