„Die Chemie im Team stimmt“
Nico Reinecke, Trainer der Frauen des TSV Flacht,
freut sich auf die Generalprobe für die Zweite
Volleyball-Liga Pro am Freitag gegen Straubing.
Es gibt einige Premieren für die Volleyball-Frauen des TSV Flacht auf dem Weg zum Start der Zweiten Liga Pro am 30. September – das ist normal für eine neu gegründete Mannschaft. Cheftrainer Nico Reinecke hat das Team mit aufgebaut und freut sich auf das,was noch folgt.An diesem Freitag (19 Uhr) findet in der Heckengäusporthalle II die Generalprobe der Binder Blaubären Flacht gegen Liga-Konkurrent NawaRo Straubing statt.
Herr Reinecke, es geht auf den Ernstfall zu. Nun steht die Generalprobe an.
Kann man so sagen. Am Freitag wird der gesamte Ablauf zu 90 Prozent sein wie am Liga- Spieltag, also Catering, Ticketing, VIP-Bereich und der Video-Stream. Lediglich auf manche Kleinigkeiten verzichten wir, wie etwa die Bodenaufkleber in der Halle. Die sind schwierig anzubringen und zu entfernen – die gibt’s erst zur Liga-Premiere am 30. September gegen Leverkusen. Aber grundsätzlich wird das dann so sein,wie sich die Binder Blaubären Flacht darstellen wollen.
Bei wie viel Prozent Leistungsfähigkeit ist die Mannschaft?
Nun, es handelt sich um eine komplett neue Mannschaft, das macht es schwierig zu sagen, was wir maximal erreichen können.Dieses Konstrukt entwickelt sich ja weiter, deshalb tue ich mich schwer, eine Prozentzahl zu nennen. Bei den verschiedenen Testspielen konnten wir gut mithalten, aber natürlich merkt man noch, dass wir beim Ablauf, beim Zusammenspiel noch zu lernen haben –aber deshalb macht man ja auch Testspiele. Wir haben eben kein Team, bei dem der Kern von acht Spielerinnen seit Jahren bei uns.
Alles ist neu.
Deshalb hatten wir ein herausforderndes Vorbereitungsprogramm. Wir haben zuletzt zweimal mit dem deutschen Meister Allianz MTV Stuttgart trainiert und nach der Partie gegen Straubing steht noch ein Spiel gegen Drittligist Georgii Allianz Stuttgart an.
Wie hat sich die Mannschaft gefunden?
Im Grunde kennen sich fast alle Spielerinnen, weil sie eine gemeinsame Vergangenheit bei Teams oder an Stützpunkten haben. Die Herausforderung ist, dass viel Neues und Unbekanntes auf sie einprasselt. In den vergangenen Wochen haben wir das Vertrauen zueinander gefunden, das ist das wichtigste Element. Wir haben Teambuilding beim Grillen gemacht und einen Workshop mit unserer Mentaltrainerin, wir haben einen Teamvertrag aufgesetzt, in dem wir unsere Werte festgelegt und den alle unterschrieben haben. Dieser Prozess der zwischenmenschlichen Entwicklung wird uns wahrscheinlich die gesamte Saison begleiten.
Die Chemie im Team stimmt. Oder?
Ja, die stimmt absolut, auch wenn wir viele Charaktere zusammengeworfen haben. Wir haben bei den Verpflichtungen auch darauf geachtet, wer besonders integrativ und offen ist, wer gut Brücken bauen kann.
Hatten Sie mehr Arbeit als erwartet?
Trainingsaufwand so hoch wie erwartet, aber ich musste die Flexibilität im Training neu lernen – also dem Team auch Atempausen geben und das Programm entsprechend anpassen. Was mehr ist als erwartet: Die Absprachen im Trainerteam und mit der Mannschaft. Man muss viel kommunizieren. Wichtig ist, dabei immer ehrlich zu sein.
Das Gespräch führte Jürgen Kemmner