Stolpern in Straubing: Auswärtsfahrt endet punktlos

April 7, 2025

Die Gesamtbilanz zwischen den Binder Blaubären Flacht und NawaRo Straubing ist wieder ausgeglichen.

 

Auf ihrer Reise nach Bayern konnten die TSV-Damen nicht an die überragende Leistung aus dem Hinspiel anknüpfen und mussten sich mit 1:3 geschlagen geben. Besondere Probleme bereiteten den ersatzgeschwächten Blaubären die Annahme.

 

Personalnot zwingt Reinecke zum Umbau

In der spannenden Endphase der vorerst letzten Zweitligasaison des designierten Aufsteigers drückt der personelle Schuh. Der scheidende Cheftrainer Nico Reinecke muss auf die Dienste mehrerer Spielerinnen wie Johanna Resch, Leonie Büdenbender oder Chrissi Werner verzichten. Zum Duell mit NawaRo Straubing fehlte mit Julia Schneider eine weitere Mittelblockerin im Kader, sodass Britta Schammer als einzige gelernte Mittelblockerin zur Verfügung stand. Reinecke zog als Reaktion auf diesen Engpass seine Außenangreiferin Pauline Kemper in die Zentrale, um Schammer im Block zu unterstützen. Unterstützt wurde die Mannschaft wieder einmal von ihren deutschlandweit berüchtigten Fans, die sich mit ihren lautstarken Gesängen die turmair Volleyballarena wie schon im Vorjahr zu eigen machten. Vor dieser Kulisse gingen die Binder Blaubären in das vorletzte Auswärtsspiel der Saison.

 

Umkämpfter Satzgewinn für NawaRo

Nachdem Flacht sie im Hinspiel vom Zweitliga-Thron gestoßen hatte, wollte Straubing vor seinen eigenen Zuschauern für Wiedergutmachung sorgen. Nico Reineckes Blaubären stellten sich dem von Anfang an stark entgegen und spielten sich im ersten Satz eindrucksvoll in Führung. Doch Straubing gelang die unerwartete Aufholjagd, die Mannschaft in Orange konnte den Rückstand umbiegen und sich als erste auf die Zielgerade begeben. Den ersten Satzball konnten die Blaubären noch abwehren, danach tüteten die Gastgeber mit 25:21 den ersten Satzgewinn für sich ein. Die Flachter Personalnot kam allmählich zum Vorschein.

 

Annahme leidet unter Umstellung

Während Chrissi Werner mit ihren gefürchteten Aufschlägen und der gemeinsam mit Julia Schneider so unüberwindbar gestellten Blöcke dem Spiel fehlten, machte sich das Fehlen von Pauline Kemper in der Annahme schmerzlich bemerkbar. Die Aushilfs-Mittelblockerin verzeichnete im gesamten Spiel nur eine einzige Annahme. In der bisherigen Saison nahm Kemper in jedem Spiel, in dem sie in mindestens 3 Sätzen zum Einsatz kam, durchschnittlich knapp 16 Bälle pro Partie an, davon war fast jeder dritte eine positive Annahme. Diese Qualität der beliebten Mentalitätsspielerin fehlte dem Flachter Spiel deutlich. So konnte NawaRo Straubing im zweiten Satz einen wenig gefährdeten 25:18-Erfolg einfahren und die Vorzeichen für das Spiel in die eigene Richtung drehen.

 

Flacht kommt stark aus der Pause

Wer sich jedoch nach der folgenden 10-Minuten-Pause auf ein schnelles Ende eingestellt hatte, der hatte die Rechnung ohne die Aufmischer aus dem Heckengäu gemacht. Während der mitgereiste TSV-Anhang die Stimmung auf den Rängen nach Belieben dominierte, hatte sich die neu formierte Besetzung auf dem Feld langsam besser eingefunden. Im gesamten Spielverlauf zwangen die Flachter Damen den Gegner zu 35 Fehlern, der dritte Satz zeigte mit 11 die größte Häufung bei den Gäubodenstädtern. Nach einer frühen Führung für NawaRo drehten die Blaubären den Satz und spielten ihn souverän zu Ende. Straubing wehrte den ersten Satzball unter gütigster Mithilfe der Netzkante ab, doch als Frauke Neuhaus den nächsten Angriff zum überzeugenden 25:18 im Feld der Gastgeber versenkte, wagte es niemand mehr, sich diesem Geschoss in den Weg zu stellen. Flacht schaffte damit den Anschluss und konnte sich somit die Chance auf den Auswärtssieg erhalten.

 

Rückstand nicht mehr zu schließen

Im Verlauf des Spiels hatten sich die TSV-Damen immer besser auf die Umstellungen im Team angepasst. Über den Gesamtverlauf des Spiels konnte Flacht trotz improvisiertem Mittelblock sogar mehr Blockpunkte stellen als die Heimmannschaft. Nur durch Blockpunkte gewinnt man jedoch kein Spiel. Zu Beginn des vierten Durchgangs erspielte sich Straubing eine Führung, die von Nico Reineckes Blaubären nicht mehr geschlossen werden konnte. Wieder lautete das Resultat 25:18, das Spiel ging damit auch in der Gesamtwertung an die Bayern. Trotz starker Leistungen der Mannschaft um MVP-Frauke Neuhaus wurde der personelle Engpass den Binder Blaubären zum Verhängnis.

 

Flacht muss um Top 5 kämpfen

Die Niederlage in Niederbayern verhindert Flachts Sprung zurück auf Rang 3. NawaRo Straubing kann hingegen auf einen Zähler an die Blaubären heranrücken und die hinter ihnen lauernden Oyther vorerst auf Distanz halten. Der TSV braucht nun Schützenhilfe, um sicher unter den Top 5 zu landen, denn mit einem Spiel weniger auf dem Konto kann Straubing die Schwarz-Blauen noch von oben verdrängen. Die ausstehenden Duelle der Gäubodenstädter gegen Oythe, Grimma und Meister Borken lassen zwar die Fantasie zu, dass NawaRo keine allzu großen Sprünge mehr tätigt, ein Selbstläufer bleibt das Restprogramm für die Blaubären jedoch keinesfalls. Will man unter die besten 5 gelangen, sollten die Blaubären ihre letzten beiden Spiele gewinnen. Am Samstag soll im letzten Heimspiel gegen die weiterhin nach oben schielenden Mitaufsteiger aus Hamburg der nächste Schritt in die richtige Richtung gelingen.

 

Text: Flemming Nave
Foto: Detlef Gottwald

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