Harter Kampf in der Hauptstadt: Binder Blaubären verlieren Duell auf Augenhöhe

Oktober 21, 2024

Der zweite Aufsteiger, die zweite Niederlage. Die Binder Blaubären TSV Flacht haben die nächste Saisonniederlage einstecken müssen.

 

Nach den zwei jüngsten Niederlagen gegen Oythe und Vilsbiburg verliert Flacht auch gegen den dritten Neuling der 2. Bundesliga Frauen Pro. Der BBSC Berlin hatte die vergangenen beiden Partien für sich entscheiden können und wollte diese Serie gegen die Blaubären weiter fortsetzen. Auf der anderen Seite war Flacht gewillt, nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie, den Weg zurück in die Erfolgsspur zu finden.

 

Erster Satz wird spät entschieden

Das Spiel in Köpenick gestaltete sich vom Start an auf Augenhöhe. Beide Mannschaften erspielten Führungen und verspielten sie im Wechsel, beide Mannschaften zeigten Fehler vor allem im Aufschlag. Erst spät entschieden die Berlinerinnen mit 26:24 einen umkämpften ersten Satz für sich. Ein Rückschlag, der die Blaubären aber nicht aus der Ruhe brachte. Auch der Start in den zweiten Durchgang gestaltete sich offen, beide Mannschaften agierten lange punktgleich. Erst spät zogen die Damen aus der Hauptstadt davon und sicherten auch den zweiten Satz mit 25:19.

 

Flacht gewinnt dritten Satz – Leonie Büdenbender feiert Liga-Comeback

Mit zwei verlorenen Sätzen im Rücken gingen die Binder Blaubären in den vorentscheidenden Satz. Dieser hätte bereits der letzte sein können, doch die Mannschaft von Nico Reinecke wollte das nicht akzeptieren. Auch der Beginn dieses dritten Durchgangs wurde zu einem offenen Schlagabtausch. Doch dieses Mal war es das Team aus dem Heckengäu, das sich den Vorsprung erspielte, der zum Sieg führte. Schlussendlich waren es Britta Schammer und Spielführerin Julia Cedeño, die einen Berliner Angriff mit starkem Blockspiel unterbanden und mit 25:18 den Satzgewinn für den TSV Flacht sicherten. Kurz vor Ende des Satzes gab Leonie Büdenbender nach ihrem Einsatz im Regionalpokal am vergangenen Sonntag auch ihr Comeback in der Liga.

 

Flachter Kampf wird nicht belohnt

Die Blaubären blieben damit also in der Verlosung um die zwei Punkte und starteten in den vierten Durchgang, der ebenfalls mit einem engen Rennen begann. Doch erneut waren es die Gastgeberinnen, die sich wieder absetzen konnten und so den letzten Satz mit 25:17 und die Partie mit 3:1 gewannen. Eine Kampfleistung der Blaubären, die leider ohne Punktausbeute blieb. Damit zieht sich die jüngste Sieglos-Serie ins dritte Spiel in Folge. Für Berlin dagegen gibt es den dritten Erfolg in Serie, die Aufsteigerinnen sind angekommen in der 2. Bundesliga Pro.

 

Wichtige Rückkehr von Julie Teso

Nachdem sie zuletzt zwei Spiele krankheitsbedingt gefehlt hatte, konnte Flachts Trainer in Berlin wieder auf seine neue Zuspielerin Julie Teso setzen. Das sollte sich auszahlen. Die ehemalige luxemburgische Nationalspielerin brachte ihre Stärken in der Ballverteilung wieder eindrucksvoll auf das Feld. So eindrucksvoll, dass Berlins Trainer Jens Tietböhl die Nummer 7 zur silbernen MVP kürte. „Ich habe mich riesig gefreut, endlich wieder zu spielen, nachdem ich die letzten zwei Wochen krank war,“ äußerte der Neuzugang im Anschluss an die Partie und analysierte: „Phasenweise haben wir echt gut gekämpft, aber in einigen Elementen hat die Konstanz gefehlt und Berlin hat am Ende dann auch einfach weniger Eigenfehler gemacht als wir.“ Für Flacht war der Einsatz der 26-jährigen erneut Gold wert, auch wenn es für sie persönlich nur zu Silber genügte.

 

„Aus der Verteidigung zu wenig Punkte“

Nico Reinecke haderte nach dem Spiel mit dem Umstand, dass seine Mannschaft sich für eine starke Leistung nicht belohnen konnte. „Wir haben einen guten Matchplan gehabt, den wir zu großen Teilen umgesetzt bekommen haben. Wir haben Berlin häufig in die Situation gebracht, „Out-of-system“ zu spielen, die Bälle haben wir gut verteidigt, aber uns damit nicht belohnt. Der Knackpunkt im Spiel war, dass wir aus der Verteidigung zu wenig Punkte gemacht haben. Wir haben wieder einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, allerdings ist es schade, dass wir uns für unser gutes Spiel nicht belohnen“ zog der Coach sein Fazit. Nach den jüngsten Spielen sieht der Flachter Trainer seine Mannschaft vor einer wegweisenden Phase der Saison: „Der November, mit den vielen Heimspielen, wird jetzt sicherlich zeigen in welche Richtung es geht.“ Seine Mannschaft wird im kommenden Monat vier Ligaspiele auf heimischem Boden bestreiten, hinzu kommt das Pokalspiel gegen Allianz MTV Stuttgart. Nico Reinecke versprach bestmögliche Vorbereitung auf diese Hochphase: „Wir werden das spielfreie Wochenende jetzt nutzen zum Erholen und auch die Trainingswoche gut für uns nutzen.“

 

Nach dem Spiel ist vor den Spielen

Nach dem besagten spielfreien Wochenende empfangen die Binder Blaubären Flacht die ESA Grimma Volleys zum nächsten Heimspiel und zum Auftakt in einen terminreichen November. Julie Teso blickt den kommenden Wochen euphorisch entgegen: „Die Vorfreude auf den November mit den vielen Heimspielen ist riesengroß, das wird mega gut!“

 

Text: Flemming Nave
Foto: Benjamin Heermann

 

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